[ENGLISH]
CHOI&LAGER is pleased to present a ANDERE ZEIT, irgendwann (DIFFERENT TIMES, at some point), with David Lehmann, Sebastian Gögel and Henriette Grahnert. The exhibition has a specific focus on a generation of artists who were born and are living and working in former East Germany. The artists were born out of a generation of Eastern German masters, like Gerhard Richter and Sigmar Polke, who in their 1966 exhibition marked the beginning and foundation of the artists’ “Capitalist Realism” period, an ironic twist on the Socialist Realism. Both Ritchter and Polke grew up in what was East Germany, this more recent generation of artists, presented in ANDERE ZEIT, irgendwann, question the present market economy, not in an ironic way but with a shared melancholic feeling. For Richter and Polke construction of the “Mauer”, “the wall”, was a defining moment in their lives, yet for Lehmann, Gögel and
Grahnert it was the “Wende”, “the change”, from socialist to market economy that is remembered as a traumatic moment.
David Lehmann works deal with a wide range of themes and motifs, often with a humorous trait. He mixes his engagement with modern and current social processes and his interest in history and mythology. In this way, his works form a timeless personality through his creative power and diversity he takes on new forms again and again. The flesh-like character of Sebastian Gögel's imagery is both shocking and hypnotic. His bizarre visual worlds radiate unease and anxiety. By distorting the almost human figures, amorphous beings and objects are created that confirm these feelings. Decorated with a cheerful note,
Henriette Grahnert's works lead an artistic examination of painting. This is illustrated by various painting techniques and levels of abstraction. Grahnerts reveals an unmistakable sense of humor. With direct allusions to art history - including, for example, Picasso's portraits or the importance of primary colours - she links her personal creativity with that of the artist figure. Lehmann, Gögel and Grahnert may differ in their artistic approach, but they coincide in their concept of contemporary German painting and the simultaneous examination of art, art history. Their shared upbringing in the state that was East Germany;
Berlin, Leipzig and Dresden, the artist focus on the artistic network that has solidified over many years and the unique own language that revealed itself, based on their unmistakable past and its legacy which evolved.
Together these artists shared their participation in the exhibition Jetzt! Junge Malerei in Deutschland, which took place first in the Kunstmuseum Bonn, later the Museum Wiesbaden, the Chemnitz Museum Grunzenhauser and finally the Deichtorhallen Hamburg.
The exhibition will take place during the Art Cologne & Cologne Fine Art (14-18 April, 2021)
[GERMAN]
CHOI&LAGER freut sich, Ihnen ANDERE ZEIT, irgendwann mit David Lehmann, Sebastian Gögel und Henriette Grahnert, zu präsentieren. Die Ausstellung konzentriert sich speziell auf eine Generation von Künstlern, die in der ehemaligen DDR geboren wurden und dort leben und arbeiten.
Die Künstler folgen einer Generation ostdeutscher Meister, wie Gerhard Richter und Sigmar Polke, die mit ihrer Ausstellung 1966 den Beginn und die Gründung der Periode des "Kapitalistischen Realismus", einer ironischen Wendung zum Sozialistischen Realismus, markierten. Sowohl Ritchter als auch Polke sind in Ostdeutschland aufgewachsen, diese jüngere Künstlergeneration, die hier in "ANDERE ZEIT, irgendwann" vorgestellt wird, hinterfragt die gegenwärtige Marktwirtschaft, nicht auf ironische Weise, sondern mit einem gemeinsamen melancholischen Gefühl. Für Richter und Polke war der Bau der "Mauer" ein entscheidender Moment in ihrem Leben, für Lehmann, Gögel und Grahnert war es die
"Wende", der Wandel von der sozialistischen zur kapitalistischen Marktwirtschaft, der als traumatischer Moment in Erinnerung geblieben ist.
David Lehmanns Werke beschäftigen sich mit einer breiten Palette von Themen und Motiven, oft mit einem humoristischen Zug. Er vermischt seine Auseinandersetzung mit modernen und aktuellen gesellschaftlichen Prozessen und sein Interesse an Geschichte und Mythologie. Auf diese Weise formen seine Werke eine zeitlose Persönlichkeit. Durch seine schöpferische Kraft und Vielfalt nimmt er immer wieder neue Formen an. Der fleischähnliche Charakter der Bilder von Sebastian Gögel ist sowohl schockierend als auch hypnotisierend. Seine bizarren Bildwelten strahlen Unruhe und Beunruhigung aus.
Durch die Verfremdung der fast menschlichen Figuren entstehen amorphe Wesen und Gegenstände, die diese Gefühle bestätigen. Mit einer heiteren Note verziert, führen die Werke Henriette Grahnerts eine künstlerische Auseinandersetzung mit der Malerei an. Dies wird durch verschiedene Maltechniken und Abstraktionsebenen veranschaulicht. Grahnerts offenbart einen unverkennbaren Sinn für Humor. Mit direkten Anspielungen auf die Kunstgeschichte - dazu gehören zum Beispiel die Porträts Picassos oder die Bedeutung der Primärfarben - verbindet sie ihr persönliches Schaffen mit dem der Künstlerfigur.
Lehmann, Gögel und Grahnert mögen sich in ihrer künstlerischen Herangehensweise unterscheiden, aber sie decken sich in ihrem Konzept der zeitgenössischen deutschen Malerei und der gleichzeitigen Beschäftigung mit der Kunst, der Kunstgeschichte. Ihre gemeinsame Erziehung im DDR-Staat; Berlin, Leipzig und Dresden, die Künstler konzentrieren sich auf das über viele Jahre verfestigte künstlerische Netzwerk und die eigene Sprache, die sich auf der Grundlage ihrer unverwechselbaren Vergangenheit
und ihres gewachsenen Erbes offenbart.
Gemeinsam teilten diese Künstler ihre Teilnahme an der Ausstellung Jetzt! Junge Malerei in Deutschland, die zunächst im Kunstmuseum Bonn, später im Museum Wiesbaden, im Chemnitzer Museum Grunzenhauser und schließlich in den Deichtorhallen Hamburg stattfand.
Die Ausstellung findet während der Art Cologne & Cologne Fine Art (14. - 18. April 2021) statt.