[MÜNCHEN] Is There Someone?: CHOI&CHOI Gallery and Saskia Hendy Art

5 December 2024 - 9 January 2025

Ist da jemand? Bin ich jemand? Ist jeder jemand? 

Der koreanische Maler Ung-Pil Byen, geboren 1970 in Seoul, Korea, bringt sein ambivalentes Verhältnis zur Gesellschaft subtil und doch zeitgleich offensichtlich zum Ausdruck. 

Byen nimmt den Betrachter seiner auf das Wesentliche reduzierten Ölgemälde fast liebevoll bei der Hand, wenn er ihn dazu auffordert, über eigene Gefühle nachzudenken und persönliche Geschichten mit den Bildern zu verbinden. 

Im Sommer 1996 begann der Meisterschüler von Guillaume Bijl sein Studium an der Kunstakademie Münster. Seine technische Virtuosität in der naturgetreuen Wiedergabe ist unbestritten, doch geht seine Kunst über die reine Nachahmung weit hinaus. Die klaren Linien treffen auf Flächen, die eine grafische, plakative Sprache sprechen, während seine Farben sanft und cremig statt laut und knallig wirken. 

Es ist das Streben nach dem Höheren und Ganzen, die Frage, was die eigene Natur als Kulturwesen ausmacht. In der conditio humana, in der der Mensch durch den Austausch mit anderen Erkenntnissen über sich und die Welt gewinnt, bedeutet im humanistischen Ideal sich tagtäglich selbst zu hinterfragen, zu reflektieren. 

Die beste Version seiner selbst wird einem aber nicht geschenkt – es fordert heraus, ermüdet, und birgt das Risiko, sich zu verlieren, ohne je wirklich angekommen zu sein. 

Wie gelange ich im Einklang mit Anderen zur nötigen Weltaneignung und sozialen Anerkennung, um überhaupt als jemand zu gelten? 

Verletzlichkeit und Selbstschutz könnten Ung-Pil Byens Treiber gewesen sein, universelle Bilder vom singulären Ich zu erschaffen. Dies tut er jedoch mit einer derartigen Zuversicht, 

mit einer solchen Sensibilität und positiven Leichtigkeit, dass man sich in jedem seiner